Bronnt Industries Kapital sind Nick Talbot, nicht zuletzt auch Kopf der grandiosen Gravenhurst, und Guy Bartell, der auch schon Electronics für Gravenhurst-Songs beigesteuert hat. Und genau jener entrückte Charme, der Gravenhurst zu einer der besten Entdeckungen des vergangenen Jahrzehnts gemacht hat, zeichnet auch die seltsamen, verspielt morbpopen Songs auf Hard For Justice aus. Das Instrumentarium ist mit Synthesizern, Gitarren oder Bläsern breit gefächert, aber eine krautige Siebziger-Atmo zwischen Lofi-Pop, Psychedelik und John-Carpenter-Score durchsetzt das ganze Album und verpasst ihm dabei auf seltsame Art eine Aura unnahbarer Zeitlosigkeit. Acht Lieder, die manchmal so klingen, als habe man Joy Division, Can und The Human League in einen Raum gesperrt und die dabei – wie auch Gravenhurst-Songs – einfach über allem zu stehen und auf sehr persönliche Weise nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Get Physical setzt mit Hard For Justice einmal mehr ein Zeichen für die eigene Entwicklung weg von reiner Clubfunktionalität. Und Bronnt Industries Kapital sind dafür bestimmt keine schlechte Wahl, waren doch auch nicht zuletzt Gravenhurst eins der Signings, durch die sich Warp mit Bravour für ein breiteres Publikum geöffnet und elegant den Sprung aus dem Bleep- und Frickelkabuff geschafft haben.