Vom Fluch und Segen eines massiven Clubhits als Karrierestart weiß mit Sicherheit der 32jährige Berliner einiges zu berichten. Zwei Jahre nach dem „Mückenschwarm“ überrascht Koletzki mit Unterstützung seines Dauer-Studiopartners Florian Meindl sowie Martin Eyerer und Kiki auf dem Longplay-Debüt für die eigene Stil Vor Talent-Plattform mit einer außerordentlich heterogenen Vision narrativen Technos. Die unverkennbare Lust an melodischen Trademark-Sounds und augenzwinkernde Details könnten zwar manchem Minimalismus-Dogmatiker etwas sauer aufstoßen. Andererseits haben Guy Gerber und Gui Boratto kürzlich vorgemacht, dass man gerade mit einem multiplen Sound-Verständnis für Konsenshymnen gut sein kann, und mit den Flamencogitarren beim Intro „When We Were Young“, den kraftvollen Pianopassagen von „Dieses Lied Glaubt An Sich“, dem fragmentierten Sägezahn von „Get Wasted Part 2“, zuckersüßen Trancekitsch-Fantasien bei „Song for S.“ oder dem basslastigen Akkordeon meets Klavier-Großraummonster „Requiem für die Vernunft“ setzt Koletzki eine ganze Menge hochgradig wiedererkennbarer Duftnoten für den Clubsommer 2007.