Thomas Brinkmann gilt seit Ende der neunziger Jahre als einer der konsequentesten Techno-Vordenker. Die konzeptionelle Auseinandersetzung mit seinem Material schien ihm mindestens so wichtig zu sein wie dessen Manifestation in Klang. Nicht zufällig ist Brinkmann vor allem für die strenge Serialität eines Projekts bekannt, das den Namen „Ernst“ trug. Insofern überrascht, dass er für sein neues Labelzuhause Shitkatapult die alte popentität von Soul Center aufgibt: Das bisherige Konzept – eine Aufarbeitung von klassischem Soul mit den Mitteln von Techno – spielt für General Eclectics keine Rolle mehr. Die Stax-Samples wurden aus den Tracks verbannt, Brinkmann wirkt auch nicht besonders um die viel strapazierte soulfulness bemüht. Stattdessen vertont er Gedichte von russischen Futuristen („Dyr Bul Scyl“) oder singt maschinelle, entseelte Liebeslieder („Walk With Me“) über seine unverkennbaren Sounds und die typisch spitzen Grooves. Das kommt durchaus wieder mit einem Schlaumeiergestus daher, der den Funk der Rhythmen immer auf Distanz hält – außer ganz gegen Ende. Über die Länge des Albums arrangiert Brinkmann seine Trademark-Zutaten nämlich zu einem konstanten Crescendo, bei dem schließlich ordentlich auf die Rave-Glocke gehauen wird.