Unter den neapolitanischen Techno-DJs galt Marco Carola immer als der, der am meisten aus dem Schranz-Einerlei ausgeschert ist, und sich schon früh um softere, avanciertere Sounds bemühte. Auf seiner ersten Mix-CD seiner gesamten Karriere entwickelt er mit Tracks von Chris Carrier, Fusiphorm, Marc Houle, Audio Werner oder Dario Zenker einen sehr spezifischen Blick auf den aktuellen Dance-Sound: Die Melodie-Exzesse des Post-Minimal-Sounds lässt er aus, ihn begeistern die rhythmischen Miniaturen, er ist ein Fan von Klicker- und Klacker-Tracks von Mathias Kaden oder Barem. Auf „Fabriclive 31“ gelingt es Carola zwischen diesen rhythmischen Verfeinerungen und den großen, durch den Mix führenden Linien perfekt zu vermitteln. Besonders in den Grooves und den Basslines spürt man noch die Gradlinigkeit seines Sounds aus den späten Neunzigern. Es gibt überhaupt keine noisigen, verzerrten, unausgewogenen Momente in dem Mix, Positivität und Eleganz stechen als Merkmale heraus. Eleganz ist für Carola entschepopend: Ohne sich ins Kunsthandwerkliche zu begeben, hat der Mix etwas von einem gelungenen Design-Objekt. Alex Smoke ist der Produzent, der Carolas Sound-Vision am perfektesten realisiert – und tatsächlich beendet Carola das Set mit einem Track von ihm.
Tipp: Barem “Cilindro”, Audio Werner “Onandon”, Mircofunk “Pecan”
Fabriclive 31
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