Im Tracklisting von Lucianos Fabric-Mix findet man wenige Überraschungen: Auf dem eigenen Label erschienene Stücke erklingen an der Seite aktueller Hits von Johnny D oder Guillaume & The Coutu Dumonts. Seiner Affinität zu Oldschool-House verleiht Luciano mit Stücken von Inner City, Phuture oder Kenny Larkin Ausdruck. Tatsächlich probiert er in seinem Fabric-Mix nichts Neuartiges aus. Vielmehr bringt er den hochmodern produzierten, minimalen Monsterfunk mit seiner eigenartigen, unheimlich-esoterische Aura in Anschlag, der schon seit einigen Jahren seinen clubmusikalischen Masterplan darstellt. Das Set wird von volumenarmen, ultrafunkigen Grooves getragen, die sich keiner Trackdramaturgie unterordnen und nicht von Breaks unterbrochen werden. Die schwebenden, fliehenden Beats erzeugen ihre elektrisierende Spannung ganz aus sich selbst: Sie brauchen keine Auftakte, keine intensivierenden Zusätze. Der Energie dieses einen Groove-Stroms, der in jedem Moment packender und mitreißender wird, kann man sich kaum entziehen. Die einzelnen Stücke sind zwar gängig, aber insgesamt findet das Set auf einem Intensitätsniveau statt, das man in der aktuellen Clubmusik selten zu hören bekommt.