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De’ Medici

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Letzten Endes ist alles, was ich hören will: Ich liebe Dich. Welch unglaublichen Claim aus dem Hause des Font-Grafikers Paul Snowden hat sich der Hamburger Samuel Kindermann da für das Cover seines Albumdebüts auf Antonellis Italic-Label ausgesucht. Und auch die Betitleung des Albums nach den florentinischen Taktgebern der Renaissance verblüfft nur beim ersten Hinschauen. „Ich liebe einfach alle Geschichten dieser enorm bildmalerischen Renaissance-Epoche, habe Dutzende Bücher zu dem Thema verschlungen und fühle mich nicht zuletzt persönlich von dieser Lebenseinstellung und der kulturellen Wiedergeburt der Antike mehr als geprägt, wenn auch in einem klar zeitgenössischen Koncontent:encoded.“ (Samuel Kindermann, 2007) Und so wie die Renaissance einen letztlich verklärten Blick auf die griechisch-römische Antike aus der Sicht des prämodernen Menschen kanalisierte, lassen sich die Spuren elektronischer Tanzmusik der letzten zwanzig Jahre auch auf De’ Medici wiederfinden. Zusammen mit seinen ständigen Wegbegleitern Bastian el Zohbi alias Cranque und Pelle Buys entsteht hier mit der filigranen Glockenspiel-Electrodisco von „69“, der harmonisch überzuckerten Hommage an reduzierten Dubhouse im titletrack, dem tribalen Großraumrave bei „Runaway Child“ oder der Pizzicatostrings-Trance-Hymne „Fleur De Lis“ eine weise und zutiefst beglückende Begegnung aus Alt und Neu, ein wahrer Meilenstein des Pop-bejahenden Techno, wenn man in dieser Schublade keinen Wpoperspruch verwirklicht sieht. Und auf der CD2 feiert man dann noch ein Wiedersehen mit den versammelten Einmusik-Klassikern, von „Jittery Heritage“ über „Devotion“ und „Wavescanner“ bis zu „Full Moon“. Einfach grandios.

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