Seit Ende der 90er Jahre steht Fred Bigot alias Electronicat für einen unverwechselbaren Crossover-Style zwischen Glamrock und Schaffeltechno: energiegeladen, roh und gerade deshalb mit ganz eigenem Charme. An diesen Konstanten ändert sich auch bei seinem siebten Album (bzw. drittem für das Münchener Disko B-Label) wenig, außer vielleicht einer noch etwas ausgeprägteren Neigung für verzerrte Noise-Attacken, die zuweilen an The Jesus And Mary Chain erinnern. Dennoch oder gerade deswegen: Mit dem japanischen Zählreim von „Seveneves", den energetischen Bass-Drones des schwülen „Nu Day" oder dem konsequent gesteigerten Technorock-Marsch von „Angers" gelingen Bigot wieder einige herausragende Perlen eines sinistren Pop-Verständnisses zwischen Seventies, kontemporärer Post-Electronica und dekonstruktivistischem Lärm.