Mit dem aktuellen Album von Jean-Philippe Verdin verlässt Peacefrog endgültig die Pfade des Clubdiktats zugunsten einer wesentlich breiter angelegten Popkompatibilität. Ungewohnt, aber wenn man „Babilonia“ hört, das zweite Album von Readymade FC, möchte man Peacefrog laut Danke sagen. Mit französischer Eigentümlichkeit scheuen sich Verdins kleine Popperlen vor keinen Genregrenzen und hüpfen äußerst entspannt zwischen den Polen Akustikfolk, Electropop und chansonesker Theatralik hin und her. Und wirken dabei tatsächlich keineswegs konstruiert, sondern einfach nur zeitlos schön. Verwundert bei Verdins musikalischer Vergangenheit zwischen Multiinstrumentalistentum und Soundtrackkomposition aber auch nicht wirklich. Und dass Herr Verdin auch noch singen kann, beweist er bei den tollen Songs, bei denen er selbst zum Mikro greift. Da liegt dann selbst der Vergleich mit den wunderbaren Kings of Convenience nicht fern und auch „Snow Lion“ mit der Stimme von Feist passt da bestens ins Bild. Und selbst Davpop Sylvain lepopet beim tragisch klickernden Glöckchenspiel „A Fire In The Forest“ mit. Mit „Babilonia“ ist Readymade FC wirklich ein großartig klassisches Popalbum gelungen, mit dem Peacefrog den Clubs dieser Welt entwachsen scheint (wie auch wahrscheinlich einige der ehemaligen Stammkunden).