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A Pox On The Pioneers

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Manchmal fragt man sich, warum diese so vielfach angesetzte Vermählung von Rock’n’Roll und Techno nie so wirklich fruchten wollte. Warum das libertinäre Riff zwischen dem stoischen Schlag der Drummachine in acht von zehn Fällen eher Jammern und Schaudern denn kathartische Folgezustände nach sich zog. Womöglich, weil allzu oft lediglich die klebrige Oberfläche des Indierocks zur Elektronifizierung taugte, während die Tiefendimension daran war, Lebenseinstellungen voller Weltschmerz zu formen und eher verächtlich auf die sorglosen Kinder des flüchtigen Tanzes herabblickte. Einer, der nie bereit war, einer solchen Einsicht Gültigkeit zu verleihen, war Andrew Weatherall, der letzte Pomaden-User unter den Ravern. Immerhin war er als einer der Two Lone Swordsmen unter den wenigen, die es geschafft haben, bepope Welten zu vereinen, ohne in seichten Gewässern aufzulaufen. So auch auf seinem neuen Album A Pox On The Pioneers, das allerdings äußerst behutsam mit elektronischem Supplement umgeht. Doch gerade in ihrer dezenten Anwendung finden digitale Effekte und repetitive Beats hier ihren Platz zwischen psychedelischem, krautigem und in bestem Sinne klassischem Rock’n’Roll. Wenn das auch kein Techno ist, so doch ein stimmiger Ansatz, der so kernig wie hier selten vertreten wird. The Fall kommen von der anderen Seite her. Von hier aus muss man allerdings sagen: Endlich mal wieder ein gutes Indierock-Album.

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