Alles an LoneLady wispert Post-Punk-Revival: die monochromen Fotos, der Bass-Sound, der klingt als sei er in einer Höhle aufgenommen worden, das trockene Schlagzeug, die Gitarrenlinien, die Schlieren hinter sich her ziehen und Julie Campbells unterkühlter Gesang.
Future Brown wird ein wenig wie die Supergruppe des kontemporären und zukünftigen R’n’B vorgestellt. Klingt allerdings wie ein alkoholseliger Studentenclub-Mischmasch aus Grime, Dancehall und...
Endlich also weilt es unter uns: das erste Album von Aphex Twin seit – Zahlenmystiker aufgemerkt – 13 Jahren. „Endlich“, weil es seit der letzten Platte von Boards Of Canada neulich nicht mehr ein solches Gewese um eine anstehende Veröffentlichung mit elektronischer Musik gab: durchs Internet wabernde Gerüchte, ein Minizeppelin dräuend über London, geheimnisvolle Stencils an Hauswänden wie die Zeichen des Herrn.
Es waren kryptische Zeichen, die vor wenigen Tagen andeuteten, das etwas Besonderes los sein muss im Hause Richard D. James: Erst tauchte am Wochenende...
George Evelyn feiert seinen ganz persönlichen Erfolg auf dieser Doppel-CD: 25 Jahre Downbeat, wenn man so will. Oft kopiert, doch selten erreicht, abgesehen vielleicht von DJ Food, Mr. Scruff oder unlängst Gelka. Nicht nur deswegen macht es Sinn, die ganze Story seines bewegten Lebens am Rande der Ohrensessel-Fraktion retrospektiv aufzuarbeiten.
Man sollte sich von dem Cover nicht abschrecken lassen, das zehnte Album von Ed Handley und Andy Turner ist wieder dort angekommen, wo in den frühen Neunzigern als Black Dog Productions alles begann, nach ihrer Breakdance-Phase als Def Squad.
Das vierte Album von Brian Eno für Warp ist erneut das Produkt einer Kollaboration. Das ist aber schon die einzige Parallele, die zu Drums Between The Bells und Small Craft On A Milk Sea zu ziehen wäre. Denn das Ergebnis der Aufnahmen mit dem Underworld-Sänger Karl Hyde und dem erst 20-jährigen Produzenten Fred Gibson sowie einer ganzen Reihe illustrer Gäste wie Will Champion von Coldplay oder dem ehemaligen Roxy Music-Kollegen Andy Mackay hat Eno selbst überrascht.
Musik, die keine Fragen aufwirft, läuft sehr wahrscheinlich im Supermarkt oder im Aufzug. Dabei lohnt es sich, in Abständen immer mal wieder zu fragen, warum eine ganz bestimmte Platte so wichtig bleibt. Im Fall von Frequencies erzeugte sie 1991 bei mir diese seltene Mischung aus Begeisterung und Verwunderung.
Wer in einem Museum Retrospektiven eines Malers oder Malerin anschaut, durchlebt den immer gleichen Prozess. Man fragt sich: Wie fing alles an, welche Phasen durchlebte der Künstler und was inspirierte ihn/sie zu diesem oder jenen Kunstwerk?
Die von den Innovators des Detroit Techno entwickelte Idee einer Welt im Klang war radikaler als deren Inhalt, der ebenso von Kraftwerk und Funkadelic inspiriert war wie von Science Fiction und Zukunftsforschung. Das Detroiter Duo Drexciya (James Stinson & Gerald Donald) machte sich von den genannten Vorbildern und Bezugspunkten frei, und erschuf eine eigene, radikale Klangwelt und eine eigene Mythologie.
Mit patten hat Warp Records einen der vielversprechendsten, multidisziplinär ausgerichteten Klangkünstler der britischen Inseln unter die Fittiche genommen. Nachdem der Londoner im November vergangenen...
Text: Thilo Schneider | zur Übersicht der 50 besten elektronischen Alben
Erstmals erschienen in Groove 145 (November/Dezember 2013)
Von 1992 bis 1994 gab es auf dem...