Hide Before Dinner handelt von Kindheitserinnerungen. In einem ziemlich unheimlichen Musikvideo geht dal Forno auf Google Maps ihre alten Wege von ihrem Elternhaus zu denen der Kindheitsfreundinnen in einer Einfamilienhaussiedlung in Canberra noch einmal ab. In der extremen Präsenz und gleichzeitigen Unergründlichkeit dieses Blicks liegt die Magie von F ingers.
Die Band ist präsent und konzentriert, jeder Song setzt anders an, hat eine eigene klangliche Definition. In der stärksten Sequenz des Albums erweisen sie dem Disco Sound Respekt, der sie einst inspirierte: Mit „Plastic“ feiern sie Italo Disco, bei „Tutti Frutti“ das Bass- und Gitarrenspiel von Chic, bei „People On The High Line“ die großen Hymnen.
Im Guten wie im Schlechten präsentiert Hesketh mit dem Synthpop der elf Songs von Working Girl“ (zuzüglich Intro und Interlude) urbane, durchglobalisierte Digitalformatmusik. Aufgrund der verwendeten Zuckerersatzstoffe auch für Diabetiker geeignet – Süßspeisen generell sollte man allerdings schon mögen, um mit Working Girl glücklich zu werden.
Nach dem Nachfolger Tourist folgt nun mit Real Blues das erste Album seit 15 Jahren, bei dem sich zu den gewohnten Einflüssen vor allem Afro- bzw. malische Einflüsse gesellen, welche die bereits schon farbenfrohen Komponenten Jazz, Blues, Latin und House um eine weitere ergänzen, was dann auch schon die einzige und recht überschaubare Überraschung ist.
„Further Trips“, erschienen auf Aybees Label Deepblak. Der Produzent aus Brooklyn hat einen Hang zum Überzuckern. Berührungsängste mit Trance kann man ihm nicht nachsagen.
War ihr Debüt-Album, damals noch auf Hyperdub, schon ganz direkt North betitelt, setzen sie sich auf ihrem nunmehr dritten Album Foam Island mit den sozialen Bedingungen der Mitt- und End-Zwanziger in ihrer Heimat in West Yorkshire auseinander: das Album wird unter anderem von Ausschnitten aus Interviews im englischen Städtchen Huddersfield getragen, die gemeinsam mit Aidens Vocals das Album prägen.
Neben der Maultrommel hat der seit einem Jahrzehnt in Berlin lebende Italiener außer einigen Field Recordings keine anderen Klangquellen genutzt. Beats im Clubmusik-Sinne gibt es keine zu hören, sämtliche rhythmischen Elemente kommen von der Maultrommel.
Smallville bleibt nach all den Jahren interessant. Wer es nicht glaubt, dem sei die Jubiläums-Compilation Smallville Ways – Ten Years ans Herz gelegt. Die enthält acht Tracks der beiden neuen EPs „Fortyfour Ways“ und „Fortyfive Ways“, daneben drei Stücke, die auf bereits älteren EPs der „Ways“-Serie vertreten waren. Mit von der Partie sind alle Smallville-Regulars, sie STL, Moomin, Christopher Rau oder Lawrence.
Für „Five Years On Parole – Gems From the Vault“ hat man sich im Archiv verkrochen und dort vier bisher nicht veröffentlichte Stücke von Jacob Korn & San Soda, Cuthead, C-Beams und Credit 00 geborgen – und das völlig zurecht.
Manbait beinhaltet Regis-Remixes und Unveröffentlichtes aus den letzten fünf Jahren. Das Ausgangsmaterial ist ansehnlich, von Raime über Dalhous, Vatican Shadow zu Tropic of Cancer oder dem Teenager-Crush von Regis, der Synthpunkband Family Sex.
Der DJ als Erzähler, der mit Hilfe der Plattennadel Erzählungen ineinander verwebt, das trifft in gewissem Maße auch auf den Produzenten und Live Act Lorenz Brunner (alias Recondite) zu.
Faszinierend an Simoncinos Vintage-Soundentwurf ist, dass seine Tracks immer gleichzeitig planvoll und intuitiv wirken. Davon machen die zwölf neuen Tracks keine Ausnahme: Grooves wie von alten Trax-Platten, aber Simoncino verschiebt den Fokus von der dennoch sehr präsent bleibenden rhythmischen Ebene oft auf die harmonischen Progressionen der Synthesizer.