Das breite US-amerikanische Publikum wusste mit elektronischer Musik lange nur wenig anzufangen. Dank Skrillex kann man zu elektronischer Musik abrocken wie zu Marilyn Manson, dank Skrillex kann die Konzertindustrie elektronische Musik als Stadionevent mit Feuerwerk vermarkten.
Rework gehörten zur Electroclash-Generation, mit ihrem Interesse an Minimal-House und französischen Chansons setzten sie sich aber deutlich von den anderen Acts ab. Rework klingen nicht punkig, schroff und schrill wie Vitalic, Fischerspooner oder Miss Kittin & The Hacker.
Mit Christian Burkhardt, Nick Curly, Nekes, Johnny D, Sis und einigen anderen gehört Sascha Dive zu den House-Produzenten und DJs aus dem Frankfurter Raum, die ab 2008 bekannt wurden und für einen looporientierten Sound stehen.
Text: Alexis Waltz
Erstmals erschienen in Groove 148 (Mai/Juni 2014)
Ten Walls aus Litauen, Stanislav Tolkachev und Vakula aus der Ukraine, Nina Kraviz aus Russland: Osteuropäische...
Joey Anderson stammt aus Jersey City bei New York. Mit DJ Qu und Jus-Ed teilt er eine Nachtlebenvergangenheit, die bis in die Neunziger und die Sound Factory mit DJs wie Junior Vasquez reicht.
Agaric ist der aus Schweden stammende, in Berlin lebende Patrik Skoog. Er wurde um 2000 als Musiker aktiv, als der Schwedentechno-Hype mit Acts wie Samuel L. Session oder Adam Beyer gerade abflaute.
Josh Wink lässt seinen 1996er Hit von Ben Klock, Harry Romero und ROD remixen. Romero ersetzt die Acid-Schraubereien des Originals durch einen Kontrabass, was offenbar gediegener und seriöser klingen soll.
Der aus der Pariser Vorstadt stammende Jeremy „Underground Paris“ hörte mit zehn Jahren zum ersten Mal House Music. DJ Deep spielte damals, 1997, in seiner Sendung auf Radio Nova besonders New Yorker House aus den Vorjahren. Diese Musik wurde zu Jeremys absoluter Leidenschaft.
Sein komplexer, sphärischer Detroit-Sound macht Alex Under zu einem der herausragenden spanischen Techno-Produzenten. In diesen beiden Tracks entwickelt er einen geschlosseneren, electroiden Sound.
In your face, aber geheimnisvoll, gewaltig, formbewusst, derb und schön: Kaum ein anderer Produzent hat ein solches Gespür für die inneren Widersprüche von Techno. Diese beiden Stücke nehmen mit hämmernden Basslines und abgehackten, angebreakten Grooves Ansätze aus der Bass Music auf. RODs Remix des Titeltracks ist seelenloser Looptechno, der mit dem Original kaum etwas zu tun hat.
„Perfect Like You“ von Ricoshei aus L. A. ist ein zärtliches Liebeslied, dessen Indie-Vibe sich in soften, elektronischen Sounds auflöst. Magisch wird der Track, wenn die Stimme mit der raumgreifenden, treibenden Bassline zu kommunizieren beginnt.
Joan Sureda und Tomas Bernabe aus Barcelona haben als NX1 ab 2011 eine Serie starker Technoplatten veröffentlicht. Heftige, bohrende Grooves mit Breakbeat-Einschlag werden von elegischen Flächen und Strings gebrochen.
Das chicagolastige „Dark Beat“ der House-Helden Murk aus Miami hat einen fordernden, wüsten, perkussiven Groove, der virtuos mit einer Acid-Bassline verwoben ist.
Mono Junk ist der Finne Kim Rapatti. Rapatti betreibt seit 1992 Dum Records – in den Neunzigern neben Sähko das international einflussreiche finnische Technolabel.