Auf die großen Rave-Momente samt durchschwitztem Shirt und erhobener Partyfaust war Peter M. Kersten ja noch nie aus. Dass die leichtfüßigen House-Tracks seines Alias Lawrence trotzdem nicht fernab der Tanzfläche stehen, sondern genau dort zu später Stunde am besten aufgehoben sind, beweisen mal wieder seine zwei neuesten Veröffentlichungen auf Smallville und Mule Electronic. Neue Wege beschreitet der große Romantiker des Viervierteltakts allerdings auch hier nicht. Stellenweise verläuft sich Kersten gar auf mittlerweile ausgetretenen Pfaden, doch am Ende packen einen die warmen Grooves und diese unschlagbare Lässigkeit in der Musik des Hamburgers immer wieder. Etwa bei „Sorry Sun“, wenn Kersten wie so oft die goldene Mitte zwischen schüchternem Minimal und verträumtem Deep House alter Schule trifft. Oder etwa mit dem dezent druckvollen „Teenage Barb“, das nicht nur durch seine für Lawrence-Verhältnisse erstaunlich geradlinigen Hihats, sondern vor allem durch eine unnachahmlich schwermütig-träumerische Melodie besticht. Melancholie für den Dancefloor – und ein Track, bei dem man sich unweigerlich fragt, was Charles Webster dieser Tage wohl so treibt.
Teenage Barb // Sorry Sun
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