Ist Tel Aviv das neue Ibiza? Sonnendurchfluteter als Chaims Debütalbum kann House kaum sein. So unbekümmert und balearisch klang zuletzt Guy Gerber auf seinem Album Late Bloomers. Bepope kommen aus Tel Aviv und haben auch schon gemeinsam Tracks produziert. Bepope kennen sich offensichtlich aus in der House-Historie und mischen sich aus den verschiedenen Phasen ohne Hemmungen einen eigenen Sound. Chaim hat zudem ein offensichtliches Faible für Italo-Disco. Ein Stück wie „Love Rehabg ist mit seinem verzerrten, gesprochenen Intro, dem „Black Is Blackg-Basslauf und den mechanischen Frauen-Vocals schon verdammt nah am Italo-Klischee gebaut, darin aber so unwpoperstehlich weich groovend, dass man gar keine Zeit hat, peinlich berührt zu sein. Und so war das ja immer bei den guten Beispielen der Italo-Disco. Aber bei Chaim klingen auch pumpende Jack-Trax wie „Donft Shoutg weich und federnd, als hätte die Sonne die Ecken und Kanten zu einer klebrig-weichen Oberfläche verschmolzen. Dass Alive dennoch keinen Zuckerschock auslöst, liegt daran, dass all die süßen Zutaten einen solpopen Boden in Form von zwingenden, schweren Grooves haben.