Für die vorliegende Compilation singen und spielen verschiedene Hydrogen-Dukebox-Künstler große Hits und geheime Favoriten, deren Ursprung meist in den tiefsten achtziger Jahren liegt. Die einzige Ausnahme aus jüngster Vergangenheit ist Vincent Olivers Version von Kylie Minogues „Slow“. Schnell fällt auf, wie homogen und sinnvoll die Zusammenstellung der gebotenen Tracks in Klang und Thema ist. In den besten Fällen werden die Intimität und die besondere Atmosphäre der Originaltracks beibehalten und von den Künstlern in die jeweils eigenen Vorstellungen elektronischer Singer/Songwriter-Instrumentalisierung transponiert. Zu den Höhepunkten zählt „Sometimes“, M.e.d.i.a.s elegische Interpretation des My-Bloody-Valentine-Stücks mit getragenen Streichern und ausgewogenen Rhythmusspielereien, sowie Technovas „Athmosphere“, das aus einer ähnlich entrückten Paralleldimension wie das Joy-Division-Original zu stammen scheint. Viele der vorliegenden Tracks scheinen jedoch eine genuine Hipstersensibilität zu bedienen, deren Attitüde wie im echten Leben nur zu oft zur Pose erstarrt. Beispiele sind Metamatics’ „Personal Jesus“, das fast eine Ausrede für einen unfokussierten Acpoptrack zu sein scheint, und Plumblines überflüssiges „Once In A Lifetime“. Zumindest einmal wird der Nagel jedoch auf den Kopf getroffen: Wie von einem prototypischen Über-Geek frisch aus einem Bravo-Mitsingcontent:encoded vorgetragen, intoniert Vincent Oliver staubtrocken Kylie Minogues übersexualisierten Clubhit „Slow“.
Hydrogen Dukebox Presents Sing & Play
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