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YAGYA Sleepygirls (Delsin)

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Manchmal glaubt man, einen Musiker zu kennen, bis er plötzlich etwas Unerwartetes veröffentlicht, wonach man ihn nie mehr mit den gleichen Ohren hören kann. So ging es mir mit dem Finnen, der sich Yagya nennt. Seine frühen Alben wie das jüngst neu aufgelegte Rhythm Of Snow (das vorher auf Discogs Spitzenwerte von bis zu 500 Euro pro CD erreichte), sind auf den ersten Blick hübscher, unscheinbarer Dub-Ambient, können in bestimmten Zuständen aber erstaunliche Tiefenwirkung entfalten. Und dann kam The Inescapable Decay Of My Heart (2012), bei dessen melodramatischem Vocal-Schmusedub sich wohl nicht nur mir spontan die Zehennägel hochrollten. Mutig setzten Delsin nun auf des Künstlers Selbsterkennungsvermögen, und das Ergebnis gibt ihnen Recht. „Schuster, bleib bei deinem Leisten” mag Yagya sich gesagt haben, bevor er sich anschickte, wieder seine herrlich subtile Schwebemusik zu produzieren. Hier und da seufzen ein paar japanische Geishas schläfrig über die Tracks, der Kitschalarm schrillt aber nur selten. Nämlich da, wo sie wie Enya singen. Ein guter Schritt zurück in die richtige Richtung.

 


Stream: YagyaSleepygirls (Snippets)

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