Sylvan Esso bestehen aus Amelia Meath und Nick Sanborn. Während Meath ihre Wurzeln im Folk mit ihrer Band Mountain Man hat, kennt man Sanborn unter dem Alias Made of Oak. Aus der Bitte um einen Remix an Sanborn, nachdem die Sängerin ihn auf einer Party auflegen hörte, wurde schnell eine tiefer gehende Kooperation. Ihr unbetiteltes Debütalbum erscheint nun auf dem Berliner Label City Slang. Sanborn bildet mit seiner Pop-infizierten Bass-Musik das Grundgerüst für Meaths säuselnde Stimme, die einen durch die zehn Tracks des Langspielers trägt. Die verwaschenen R&B-Refrains über den langsam stockenden Beats erinnern zeitweise an How to Dress Well oder Jessy Lanza, wobei Meaths Folk-Background ihrer Stimme eine angenehme Eigenständigkeit bewahrt. Während Sylvan Esso über weite Strecken mit eingängigen Melodien wie bei „Coffee“ ins Ohr gehen, sind es Tracks wie „Play It Right“ in denen die beiden das Gleichgewicht zwischen Basslastigkeit und Gesang kippen lassen und auf Dauer ermüden. Man kann nur hoffen, dass der Produzent und die Folksängerin ihre beiden Welten in Zukunft gleichmäßiger verbinden, um nicht im großen Feld Electropop unterzugehen.
Stream: Sylvan Esso – Coffee