Fast auf die Woche genau zwei Jahre nach seinem Meisterwerk This Bliss veröffentlicht Pantha du Prince sein drittes Album, Black Noise, welches nicht mehr bei Dial, sondern bei Rough Trade erscheint. Für alle, die bereits hierin eine Abkehr von Techno vermuten: Im Gegenteil! Black Noise erscheint technoider als der Vorgänger, allerdings nur, wenn man einen sehr weiten Begriff von Techno heranzieht. Noch stärker als auf This Bliss verdichtet Hendrik Weber auf Black Noise mühelos scheinbar Gegensätzliches wie fragile Melodien und grimmige Basslines, naturalistische Klänge und kühle Maschinensounds, liebliches Glockenspiel und schmirgelndes Rauschen zu einem sich konstant änderndem Fluidum auf sehr hohem Energielevel. Das mündet manchmal in Shoegazer-Techno, passagenweise in cinematischen Ambientskizzen, in bittersüßen Stolperhouse oder in ein hochkomplexes, polyrhythmisches Brett. Viele der hier verwendeten Klänge hat Weber aus den Schweizer Alpen mitgebracht, wo sowohl Feldaufnahmen als auch Improvisationen entstanden sind. Und so treffen undefiniertes Klappern auf Steeldrums, gläsernes Klimpern auf Marimbas oder mutierte Schleifen auf das Bassspiel von Tyler Pope (LCD Soundsystem und !!!). Und das ist nur eine kleine Auswahl aus dem hier benutzen Klangsystem. Webers schwarzes, beziehungsweise stilles Rauschen fördert somit wahrlich Unerhörtes zu Tage. Clubmusik, die man so zuhause noch nicht gehört hat. Und umgekehrt. Schön, dass es noch gänzlich neue Dialekte im Techno gibt.
PANTHA DU PRINCE Black Noise (Rough Trade)
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