Es gibt wohl nur wenige so konstant ihr Ding machende und dabei vollkommen gegen jegliche Art von Trend und Hypes immune Künstler wie Donna Regina. Seit fast zwanzig Jahren machen Regina und Günther Janssen nun schon ihren zurückgelehnten Electronica-Pop, der sich über sagenhafte zwölf Alben auch nur rudimentär verändert hat. Und das ist hier mal ganz positiv gemeint. Auf Holding The Mirror For Sophia Loren machen sie da weiter, wo The Decline of Female Happiness aufgehört hat, nämlich mit Indie-lastiger Electronica, die vor allem als Backdrop für Regina Janssens gehauchten Trademark-Gesang dient und sich in den Gehörgang schmiegt, ohne dabei großartig anzuecken. Internationale Referenzen gibt es zuhauf, mit „Les Claviers de Coleurs“ und „Escúchame“ auch mal Texte in Französisch beziehungsweise Spanisch und mit „Koyasan“ auch Reminiszenzen an ihren großen Erfolg in Japan, der irgendwie gut ins Bild passt. Musikalisch befinden sich die Songs im gewohnten Fahrwasser, schlagen auch mal in Richtung Dub aus („Carlos“, „Cities“) oder kommen mit vergleichsweise agilen 4/4-Beats daher („Gatsby“). Großartig Neues haben die beiden hier nicht unbedingt zu berichten, aber manchmal will man ja auch nichts weiter, als einfach mal wieder die guten alten Geschichten hören.
Video: Donna Regina – Gatsby