Agaric ist der aus Schweden stammende, in Berlin lebende Patrik Skoog. Er wurde um 2000 als Musiker aktiv, als der Schwedentechno-Hype mit Acts wie Samuel L. Session oder Adam Beyer gerade abflaute. So hatte Skoog immer um Aufmerksamkeit zu kämpfen. Nach einiger Zeit erfand er sich als der (Post-)Minimal-Act Agaric neu. Sein neuer Sound nahm die treibenden Techno-Grooves der älteren Generation auf, verminderte aber den Druck und erweiterte die Tracks um eine ausgearbeitete, melodische Ebene, die die Atmosphäre der Grooves spiegelte und verfeinerte. Als international aktiver Künstler konsolidierte sich Agaric 2011 durch ein Album auf Ovum. Who Made Up The Rules überraschte durch seinen eigentümlichen Humor und seine stilistischen Brüche. Skoog kann auch einen HipHop-Track oder ein House-Stück produzieren, ohne seine kühle, kristalline Soundästhetik aufzugeben. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er unter seinem bürgerlichen Namen ein detroitiges Album, das an Adam Beyers 2002er Ignition Key erinnerte. Into The Large Air ist wieder Techno-Techno. Der kühle Funk weht einem wie winterliche Morgenluft ins Gesicht. Die Tracks sind überraschend verhalten und nachdenklich. Sie übersetzen eine klonkige Warp-Ästhetik zurück in klassische Techno-Sounds und -Rhythmen. Nichts an diesem Album ist falsch. Aber genauso wenig wird deutlich, warum man das jetzt braucht.
Stream: Agaric – Into The Large Air (Previews)