Dylan Nathan alias Jega, Skam-Act der ersten Stunde und seinerzeit auch Weggefährte von Mike Paradinas und Aphex Twin, meldet sich nach nicht weniger als neun Jahren mit einer Veröffentlichung zurück. Variance, das in seiner ursprünglichen Form 2003 kurz vor Veröffentlichung ins Netz gelangt war, hat er so gut wie neu geschrieben, aus der damaligen LP ist ein Doppelalbum geworden, aufgeteilt in „Light“ und „Darkness“. Dass Nathan popM quasi mit der britischen Muttermilch aufgesogen hat, merkt man deutlich. Der elegische und luftige Auftakt des ersten Teils trägt immer noch Spuren seiner legendären „Phlax“-EP von 1996, auch wenn der Ton im Ganzen digitaler und detaillierter geworden ist, die Stimmung erwachsener und weniger überschwänglich wirkt. „Darkness“ überträgt das Timbre dann in Moll, vom Garten in den Keller, wie unter Schwarzlicht beginnen die Elemente seltsam zu leuchten und sich im Kontrast zu entfalten. Und dann, gerade wenn man glaubt, Jega würde kein Chaos mehr in sich tragen, entblättert sich der gedrillte Appendix und lässt es ordentlich rappeln.