Auf seinem dritten Album als Lawrence fordert der Hamburger Dial-Mitbetreiber Peter Kersten dann doch manchmal die Bewegung ein. Das aber ganz unaufdringlich, denn noch immer sind Lawrence-Tracks so spröde, dass sie gleich zu zerbröckeln scheinen, so hellhäutig, dass sie im hellen Licht zu verdorren drohen, und so in sich gekehrt, dass man ihren Erschaffer manchmal einfach in den Arm nehmen möchte. Aber daneben haben sich jetzt eben auch die vorsichtige Körperlichkeit, die nachfragende Beharrlichkeit und der probierende Nach-vorne-Drang geschlichen, die man von Kerstens Platten als Sten schon kannte. Kein Wunder, schließlich geht es hier um den magischen Zustand Nacht – und wenn man den auskosten möchte, noch dazu, wenn er für immer dauern soll, dann braucht man eben auch Körperlichkeit, Beharrlichkeit und Drang nach vorne. „In Kerstens Klangkosmos sitzen Trauer, Glück, Nachfreude, Betörung und Aufbegehren so dicht beieinander wie im ICE die Reisenden“, gibt einem der Infozettel wunderbar treffend mit auf den Weg. Und zwischen diese Mitreisenden setzt man sich voller Behaglichkeit.
The Night Will Last Forever
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