Die Siebziger-Verarbeitung zwischen Cosmicdisco, Krautrock und Freefolk treibt neue Blüten. Gala Drop sind ein Trio aus Lissabon, das sich im Tribal-Kraut-Sound eine eigene Nische geschaffen hat. Ihr selbstbetitletes Debütalbum startet mit einem mächtigen Dub-Monster. Der Bass gräbt das Feld um, auf dem bunte Synthie-Sträucher wuchern, zwischen denen die zugekifften Bongospieler Platz nehmen. Das ist schwer beeindruckend. Lepoper fallen die restlichen sechs Stücke dagegen ein wenig ab. Irgendwo zwischen Muslimgauze und seinen endlosen, ermüdenden Rhythmusorgien und Jon Hassels filigranen Fourth-World-Entwürfen pendeln sich Gala Drop ein. In den besten Momenten entfaltet das psychedelische Qualitäten, da schwirren Terry-Riley-Orgeln durch die Rhythmus-Muster, dass es eine delirierende Freude ist. In den schlechteren Momenten hat das etwas von einer ziellosen Jamsession. Aber dieses sich Abwechseln von Spannung und Langeweile war schon in den Siebzigern das Problem solcher Art von Musik. Als Mittel gegen diesen Überdruss hat Teo Macero seinerzeit das Editieren zur Kunstform erhoben. Der hier produzierende Rafael Toral hätte auch ruhig etwas radikaler mit dem Ausgangsmaterial verfahren dürfen.