Alif Tree ist ein Renaissance-Mensch. Als DJ, Koch und Soundtrackkomponist sind seine Vorlieben ebenso breit gefächert wie seine Tätigkeitsbereiche. War sein exzellentes Compost-Debüt French Cuisine (sein bereits drittes Album) noch sehr von seiner Soundtrack-Arbeit fürs französische Fernsehen geprägt, setzt er sich auf Clockwork gar keine Grenzen mehr. Ob epische Cinematic-Orchestra-mäßige Jazzexkursionen, ein Electro-Blues-Stück mit Tony Joe White oder die instrumentale Coverversion eines Divine-Comedy-Songs: Alles hat in seiner Vision Platz. Zusammengehalten wird das einmal mehr von seinem Gespür für Atmosphären und von seinen ausgeklügelten Arrangements. Seine Ambition war es diesmal, ein Song-Album zu machen. Also hat er zu allem Überfluss auch noch eigene Lieder geschrieben: leichtfüßige Nouvelle Chansons wie „Mai“, die er mit Walking Bass und Streicher-Glissandi veredelt, oder stimmungsvolle Jazz-Stücke wie „Without Her“, die er mit aller ihm zur Verfügung stehenden Raffinesse instrumentiert. Ein Fest.