Zurück in die Zukunft, Teil 3814: Zemsta Plutona ist ein retro-futuristischer Trip in goldene Fantasie-Achtziger, in denen Post-Punk und No-Wave regieren und die Menschheit einer strahlenden Zukunft entgegensieht. Konkrete Bezugspunkte gibt es en Masse: Der Plan aus Düsseldorf, Post-Progrock, Neue Deutsche Welle – die Liste könnte endlos fortgesetzt werden. Es wird sogar Französisch gesungen, was in den echten Achtzigern ja très chic und massiv en vogue war. „Der Kaiser ist gestorben“ könnte die Fortsetzung von DAFs „Der Räuber und der Prinz“ sein, erwachsener und besser produziert, aber dennoch auf mehreren Ebenen andockend. Humor spielt bei all dem Verweis- und Verwirrspiel eine große Rolle, aber wenn die Kalauerlaune überhand zu nehmen droht, folgt der experimentelle Ansatz meist auf dem Fuße, wie das no-wavige „Speed“, das die Easy-Listening-Schmonzette „Swinging 40s“ schnell vergessen macht und an diverse Fred Frith Projekte, aber auch an die leider vergessenen Wirtschaftswunder erinnert. Oder der letzte Track namens „Zemsta Plutona“, der ein bisschen so klingt, wie es die Residents heute müssten, wollten sie noch als zeitgemäß wahrgenommen werden.
Stream: Felix Kubin – Der Kaiser ist gestorben