burger
burger

The Sound of the Fifth Season

- Advertisement -
- Advertisement -

“Ich lebe ein lautes Leben“, sagt Sven Väth. Der psychedelisch-extatische Raum, den „The Sound of the Fith Season“ aufmacht, wird durch alle, mit allen Tracks des Sets gebaut. Es beginnt und endet mit einem Song, es erklingt weniger Techno-Techno als in den Jahren zuvor. Das fällt aber nicht ins Auge: für die Elemente und Momente der Tracks, die die Intensitäten produzieren, die den Zusammenhang herstellen, ist das Kriterium Techno oder jenseits-von-Techno nicht entschepopend. Letztlich kann jeder geile Sound den Mix weitertreiben. Väth spielt viele Hits; oft hört man sie jetzt völlig anders, nimmt ihre Krassheit noch mal extremer wahr. Auf manche Stücke wirft das Set ein völlig neues Licht, etwa spürt Väth die psychoaktive Deepness auch, gerade in sehr aggressiven Tracks auf, etwa in Black Strobes Dub von „Chemical Sweet Girl“.
Väths Aufmerksamkeit ist unmittelbarer als die der anderen großen DJs auf den Kontakt zur Crowd gerichtet – eigentlich entsteht für jede/n das Gefühl eines persönlichen Blickkontakts – und die Cocoon-Partys im Amnesia auf Ibiza sind natürlich ein Gesamtereignis. Deshalb schien es notwendig, die CD durch Bilder zu ergänzen: Eine DVD zeigt ein ausführliches Interview mit Väth, stellt viele Beteiligte vor; der halbstündige Ausschnitt aus einem Set ist auf die Kommunikation Väths mit den TänzerInnen gerichtet; darauf, wie die Musik zelebriert wird. Väth erstrahlt als Star, als Vortänzer, als Performer, als Dionysos, als Kind: in einem magischen Moment bricht sich das blaue Scheinwerferlicht weiß im Schweiß seiner Stirn.
Wie beschreibt er seine Arbeit? „Es ist die Extase der freien Gedanken“.

Tipp: Goldfrapp “Twist” (Jacques Lucont’s Conversion Perversion Mix); Tiefschwarz “Blow”; Timbuktu “Pan African Electro Dub”

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Felix Leibelt über Mark Spoon: „Das war kein gewöhnlicher Typ”

Wir wollten wissen, wie sich der Autor des Podcasts dem Mensch nähert, der wie kein anderer für die Ekstase und Exzesse Neunziger steht.

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.