Vielleicht liegt es daran, dass das Debütalbum des Brooklyn-Duos Blondes eine Sammlung von – bis auf zwei Ausnahmen – bereits veröffentlichten Tracks war. Oder vielleicht liegt es auch am ausdauernden Touren, aber das wie aus dem Nichts erscheinende zweite Album Swisher ist deutlich dichter, kohärenter und zufriedenstellender als ihr vielversprechendes Debüt. Sie haben ihren mal kosmischen, mal industriell strengen und gelegentlich auch dubbigen House-Sound perfektioniert. Damit liefert ihr Label Rvng Intl., nach Stellar Om Sources Joy One Mile, bereits das zweite Meisterwerk mit Kosmischem House in diesem Jahr ab. Erstaunlicherweise ist das Blondes-Album krautiger, New-Age-ier als das von Stellar Om Source, die ihren Namen mit superdichten Kosmischen Keyboard-Exkursionen gemacht hat. Sicher: Blondes können auch packend monoton für den Dancefloor produzieren wie in „Bora Bora“, aber das Gros des Albums ist entweder luftig entspannend wie „Clasp“ oder angespannt experimentell wie das Titelstück auf dem sich Basic Channel und Keith Fullerton Whitman zu Acid-Linien Gute Nacht sagen. „Poland“ zerrt den frühen Aphex Twin auf den Dancefloor und „Wire“ ist so atmosphärisch und gleichzeitig treibend, dass man sich fragt, wieso es so was nicht häufiger gibt: Dance-Music, die kickt und dabei so variantenreich und vielschichtig ist wie dieses fantastische Album.
Stream: Blondes – Swisher (Album Preview)