burger
burger

EZECHIEL PAILHÈS Divine (Circus Company)

- Advertisement -
- Advertisement -

Im Zentrum von Divine steht das Klavier – immer gut klingend, mal intim trocken, dann im Cage’schen Sinne bearbeitet, metallern, obertonreich. Und Pailhès, ein Teil des tollen Pariser Duos Nôze, weiß auch mit seinem Instrument umzugehen. Woran es auf seinem Solodebüt allerdings hapert, ist ein überzeugendes Konzept. Hier trifft Kunst leider oft auf Kitsch und Kirmes – zum zentralen Piano gesellen sich häufig Stimmen, die lediglich „schubidu“, „oh“ oder „ah“ singen, allerdings nicht mit dadaistischem Hintersinn, sondern, tja, warum eigentlich? Ist das Humor? Bedenkenlosigkeit? Oder einfach nur Trend? Pianokitsch hat definitiv Konjunktur, und so wähnt man sich auf Divine mal im Burlesque-Theater, mal im Häkeldeckchen-Café, dann in einer Folge der Peanuts (remember Charly Brown?). Das kann man natürlich alles mögen, aber hier wäre mehr drin gewesen, das beweisen das Song-Kleinod „Up To The Sky“, vor allem aber „Under The Lake“ und „Furioso“, die experimentell und mit einem gewissen Ernst daherkommen, ohne gleich wieder die Feuilleton-Keule zu schwingen. Und die plötzlich eine ganz andere Stimmung erzeugen, ohne Easy-Listening-Geschmäckle und ohne schlüpfrige Augenzwinkerei.

 


Stream: Ezechiel PailhèsDivine (Album Preview)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.