Hinter einem Album namens Klangbewegungen vermutet man entweder eine wissenschaftlich-nüchterne oder aber eine esoterisch-verklärte Herangehensweise an Sounds, grob gesagt: entweder die Abteilung Raster-Noton oder aber eine obskure Krautrock-Psychedelic-Suppe. Stephan Laubners Klangbewegungen sind – wenn überhaupt – eher Ersterem zuzuordnen, aber auch nur in Bezug auf die Reduziertheit und Beschränkung auf das Wesentliche. Denn das, was sich wie eine Doppelmaxi aus den Neunzigern anfühlt, inklusive der Endlosrillen „Loop A“ bis „Loop D“ am Ende der jeweiligen Seite, ist eine Ansammlung schmutziger und roher Deephouse-Tracks, die sowohl für den Heimgebrauch als auch für dunkle Kellerjams gedacht sind. Sie erinnern mitunter an Theo Parrishs kleine Biester mit großer Wirkung aus jener Zeit, als dieser sich noch auf wenige Spuren und viel Druck fokussierte. Herausragend ist STLs krispe Produktion: Fetter, klarer und einnehmender kann man seine Drumsounds kaum produzieren. Diese ergänzt Laubner um mal grimmige, mal niedliche, immer aber messerscharfe Sounds wie in „Dangerzone“, „All We Need“ oder „Insectopop“. In der zweiten Hälfte des Albums bekommen die Stücke zunehmend eine melancholische Note: bittersüße Chords, die dem rohen Kopfnicker-Funk seiner Tracks eine außerweltliche Note geben wie in „Left Alone“ und – wie passend – „Leaving Earth“.