Ellen Allien goes minimal. Für ihr viertes Album hat sich Allien mit AGF zusammengetan und einen experimentelleren Zugang gewählt. Nach ihrem „Alles geht“-Album Thrills übt sie sich jetzt in Reduktion. Das Resultat ist allerdings kein Werk von konzeptueller Strenge. Allien koppelt den organischen Minimalismus eines Ricardo Villalobos mit ihrer eigenen Verspieltheit. Die Tracks nehmen unerwartete Wendungen. Es ist, als ob die Sounds immer mal wieder aus der Reihe tanzen. Auf „Elphine“ setzt der Beat auch schon mal länger aus, um einer gepfiffenen Melodie Platz zu machen. Sool klingt einerseits hochgradig abstrakt, andererseits sehr sinnlich. Antye Greyes Einfluss hört man am stärksten am Einsatz der Stimme, die zum Teil der Struktur wird. Immer wieder tauchen Wortfetzen aus dem Strom der kleinteiligen Beats und der stetigen Bassfrequenzen auf. Nie drängen sich diese Worte in den Vordergrund. Selbst bei einem Stück wie „Frieda“, bei dem es eine klare Gesangsmelodie gibt, dominiert der Gesang nicht, sondern fügt sich nahtlos in die content:encodedur. Ein so unerwartetes wie tolles Album.