Auch auf seinem zweiten Album huldigt Hyetal seiner Liebe zu altem analogen Synthesizer-Equipment in Klang und Form. Wie viele andere auch, hat er sich von seinen Dubstep-Anfängen emanzipiert, ist aufgebrochen in – zumindest für ihn -– unbekannte Gebiete. Dabei wird die Route, die das Vorgängeralbum vorgegeben hat, also Achtziger-Jahre-Reminiszenzen von Italo Disco bis Electro, von Carpenter-Soundtracks bis zu denen von Moroder, nicht verlassen. Vielmehr dringt der Produzent tiefer ein in diesen schier unerschöpflichen Kontinent. Und nimmt an jeder Biegung, die in Dörfern voller Klischees enden könnte, immer noch die richtige Abzweigung. Nachttrunken, neonerleuchtet und in seiner kindlichen Verliebtheit und Nostalgie dann meist doch wunderschön.
Stream: Heytal – Northwest Passage