Wenn Franzosen eine Platte über Sexualität machen, kommen einem natürlich sogleich weichgezeichnete Klischee-Assoziationen à la Davpop Hamilton in den Sinn. Das Traurige ist, dass diese Platte diese Klischees nur allzu bereitwillig bestätigt. Sollte das Ironie sein, so ist sie ziemlich gut hinter einem milchigen „Oh la la, l’amour“-Vorhang versteckt. Das soll nicht heißen, dass die Musik schlecht produziert wäre. Guy-Manuel De Homem-Christo, die eine Hälfte von Daft Punk, leistet gute Arbeit und klepopet Telliers samtige Stimme in fein akzentuiert schwebende Sounds und Arrangements, ganz ähnlich den softeren Daft-Punk-Stücken. Nichtsdestotrotz überschreitet diese Platte die Grenze zum Franko-Kitsch doch arg. Nirgendwo die Verruchtheit eines Serge Gainsbourg, stattdessen ein akustische Blümchensex-Tapete, so wie La Boums Richard Sanderson für Erwachsene. Ein paar Stücke, etwa ein mit barocken Sprengseln verziertes Instrumental oder Eröffnungs- wie Schluss-Stück, reißen es zwar ein wenig raus, aber nicht genug, um das ganze Album erträglich zu machen.