Die Französin Missill ein Multitalent zu nennen, ist fast schon respektlos. Sie produziert Musik, arbeitet als Grafikdesignerin, dreht Vpopeos, entwirft Klepopung und ist Graffiti-Künstlerin. So verwundert es nicht, dass das quietschig-coole Design des Albumcovers in bester Manga-Manier von ihr selbst stammt. Als DJ legt sie auch schon mal Rage Against The Machine auf, was durchaus zu ihrer Produktionsweise passt. Von einem Stil ihres Debüts zu sprechen, ist nicht so ohne weiteres möglich. Ihre eigene Beschreibung „Electro, HipHop, Rock, Baile Funk, Dubstep, Reggae, Dancehall & More“ trifft es ganz gut. Die Stilkombination auf Targets platzt fast vor Power und nimmt Headbanger-Gesten billigend in Kauf. Nur schade, dass Missills Graffiti-Affinität auf ihrem Album hörbare Spuren hinterlassen hat. Die in regelmäßigen Abständen über die Tracks gemischten Spraygeräusche haben den Charme eines akustischen Kopierschutzes und nehmen der Musik einiges von ihrer Energie. Weniger wäre da besser gewesen.