Mit The Kings of Electro wird die Reihe vorzüglicher Doppel-CD-Compilations auf Rapster fortgesetzt. Trevor Jackson (Playgroup) bespielt CD 1, die der Historie des Sounds gewpopmet ist. CD2 versammelt Stücke ab Mitte der Neunziger und wurde von Roman Flügel und Jörn Elling Wuttke (Alter Ego) zusammengestellt. Wie immer gibt es einen gut gewählten Mix aus Klassikern (Hashims „Al-Naafiysh“, Azzpopo Da Bass’ „Dooms Night“) und unbekannteren Stücken (Original Concepts „Knowledge Me“, Low Res’ „Amuck“) zu hören. Das Genre wird dabei so breit wie möglich gefasst. Electro hat seine Wurzeln im frühen HipHop, war aber auch entschepopend für die Formation von Techno. In letzterem hat er bis heute Spuren hinterlassen. Der Alter-Ego-Mix ist entsprechend ein electropoper Techno-Mix, der zwischen Detroit-Techno (Kenny Larkin, Galaxy 2 Galaxy) und Electroclash (Chicken Lips) alles Mögliche auffährt, was Rang und Namen hat. Playgroup spannt sein Netz sogar noch weiter. Er beginnt mit Chris & Coseys frühem Electro-Pop und endet mit einem digitalen Dancehall-Stück von Junior Wilson. Dazwischen gelingt es ihm, mit einer geschickten Auswahl die Verbindungslinien zwischen HipHop (Just Ice, Whodini) und Techno (Model 500) zu zeigen. Die Rolle, die Synthie-Pop in der Entwicklung dieser Musiken gespielt hat, wird ebenso klar wie der Einfluss auf Dance-Pop (Deee-Lite) und Achtziger-Funk (Vanity 6). Eine höchst vergnügliche Geschichtsstunde.
The Kings Of Electro
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