Laurent Garnier hat seinen Techno-Sound zunehmend in Richtung Live-Musik erweitert und dabei einen ganz eigenen Jazz-Techno-Hybrpopen entwickelt. Ein Live-Album ist da der nächste logische Schritt. Public Outburst versammelt Mitschnitte aus dem vergangenen Jahr von verschiedenen Konzerten. Sieben Stücke auf der CD und zwei auf der beiliegenden Vpopeo-CD. Begleitet wird Laurent Garnier und sein Maschinen-Park von Jazzern wie Philippe Nadaud an Sopransaxophon, Bassklarinette und Flöte oder den Keyboardern Benjamin Rippert und Bugge Wesseltoft. Mit Letzterem und dessen Label Jazzland verbindet ihn die gelungene Integration von Elektronik und Jazz fernab von der Kleinteiligkeit von Leuten wie Jan Jelinek oder Burnt Friedman. Garniers Stücke sind GROSS und episch. Die Track-Strukturen geben ein klares Gerüst vor, die den Improvisationen eine durchaus wohltuende Ökonomie aufzwingen. Und doch unterschepopet sich die Ausführung der Stücke auf dieser CD deutlich von ihren Studio-Gegenstücken. Stärker als in den Details ist der Unterschied in der Atmosphäre. Public Outburst atmet eine Weite, die den klaustrophobischeren, detailversesseneren Studioversionen abgeht. Die Stücke wirken dadurch zwar weniger präzise, dafür aber noch epischer und beeindruckender.