In Zeiten, in denen es in Plattenläden nur so wimmelt von Gebrauchsmusik, Futter für die Clubs, das aber binnen Wochen vergessen ist, wirkt diese Platte wie ein Fremdkörper. Denn auf eine Verwertbarkeit für den Club überprüft, dürfte das Urteil für die meisten eher negativ ausfallen. Train Of Thought triggert auch nicht unbedingt die wunden Punkte, die wir alle haben – die Verknüpfung zu Vertrautem bleibt oft aus. Bleibt die Möglichkeit, dieses Album unter „obskur“ einzusortieren – dadurch wird man dieser Platte aber auch nicht habhaft. Denn sie formuliert eigentlich recht klar und deutlich, meist aber in einer Sprache, an die man sich gewöhnen muss. Oft hört es sich an, als wäre das Vokabular von House mit der Lautschrift von Techno belegt und im Satzbau von Minimal niedergeschrieben. Dazu kommen Fremdwörter aus Jazz und Orchestermusik. Train Of Thought ist ein recht forderndes Album, man sollte sich Zeit nehmen, es zu hören. Ein bisschen wie bei einem Sprachkurs, bei dem man zuerst Vertrauen zu Struktur, Klang und Melodie der Phoneme aufbauen muss. Dann kann man zur Bedeutung dieser musikalischen Chimäre vordringen. Dieses Album ist eine Bereicherung, denn die ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Album öffnet Horizonte und ist ungemein spannend. Und zugänglichere Stücke wie „Ivory Coast“ können ein Wegweiser sein.