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Body Language Vol.4

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Der ersehnte Innercity-Soundtrack ist da. Dixon hat seine monatliche Clubnacht im zwölften Stock des Berliner Haus des Reisens in einen Mix für Get Physical gebannt, der seine Coinnaisseur-Qualitäten beweist und nach vier Jahren Mix-Pause einer Neugeburt gleichkommt.
1999 und 2000 – auf Sonar Kollektiv weisen Dixons „Off-Limits“-CDs in die Zukunft und harmonisieren House mit Eklektik. Hier kultiviert Dixon ein Markenzeichen. Er schafft es, fast unmerklich die Zügel des Dancefloors zu führen, etabliert eine feinsinnige Disco-Eleganz – deren Früchte er später mit anderen ernten wird.
Die WMF-AudioVpopeoDisco-Respopenz mit DJ-Kollege Mitja Prinz lässt 2001 auch einen Mix für Blaou entstehen, der die Hits des Labels zu einer Einheit verschmilzt. Im gleichen Jahr der Wechsel zur Clubnacht für WMF Rec: ein Souvenir für das Heimkino. 2003 dann „Off Limits 3“. Auch hier spielt Dixon mit Spannungen, mit Verzögerungen, mit Euphorie, wo andere gern die Peitsche herausholen. Sicher kann man bei all den CDs Muster interpretieren, content:encodeduren ergründen, freut sich dann aber einfach auf die neue Entdeckungsreise. „Body Language Nummer 4“ schließt da an.
Der Hype um Innervisions – seinem Label mit Âme, „Where We At“. All das ist doch ein Gabelstapler, der die Erwartungen in luftige, unerreichbare Höhen hievt. Doch auf seine Kernkompetenz als ausgebuffter Schallplattenunterhalter besonnen, legt Dixon mit Timo Maas los. Echt! „Slip In Electro Kpop“ baut so etwas von Spannung auf, da bleibt man dran. Mit den Chromatics kommt der titlesong zur Serie „Neulich im Fahrstuhl zum Tanz“. Eine sommerliche Leichtigkeit breitet sich aus, weckt auf noch niedrigem Niveau die Lebensgeister und schwuppt zu den cool teeniesüßen, dixonesken Vocals von Owusu & Hannibal. Ab jetzt kann nichts mehr schief gehen. Es wird nur noch besser. Flott toolt sich der Herr mit dem Drittjob Backgeschäft zur heimischen Posse: Seine gemeinsam mit Henrik Schwarz produzierte Version von Chateau Flights „Baroque“. Dann erscheint der Henrik-Schwarz-Mix von Mari Boines „Filer Til Voui“ mit Tränen des Glücks, die in Dixons Version von Thom Yorkes „Eraser“ eine männliche Entsprechung erfährt, die dieses Gefühl wohlfühlender Unendlichkeit fortführt. Hoah. Ein Doppelhöhepunkt. Stefan Goldmann schließt da an und leitet zu Mr. Whites/Larry Heards „The Sun Can´t Compare“ – dem neuen Überhit, der in die Body-Language-„Where We At“-Version gleitet. Chapeau, Herr Dixon. Geschickt gewählt und die Tunes nachgebessert und der Auswahl einen songorientierten Mix verpasst, der sogar Cuts nicht verstecken braucht, denn „Body Language 4“ ist bereit für die Welteroberung.
Tipp: Karizma „Tech This Out Pt.2“, Marie Boine „Filer Til Voui“ (Henrik Schwarz Remix), Larry Heard pres. Mr. White „The Sun Can´t Compare“

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