Toni Rios’ DJ-Sets haben eine ziemliche Wandlung durchgemacht. Inzwischen steht er nicht mehr für den straighten Mainhattan-Techno, sondern schlägt viel sanftere, filigranere Töne an, die man unter dem Begriff TechHouse ablegen kann. Und zwar jenem Gebiet des TechHouse, der sich tastend aufbaut und einem nicht-elitären Minimalismus frönt. Die 14 sehr aufgeräumt wirkenden Tracks besinnen sich auf das Wesentliche: sie verharren allesamt im Moment und eröffnen in ihm stets einen perfekten organischen Groove. Sie rotieren zwischen trockenem Funk, mit starker Betonung der Perkussionen, verspulten Synth-Experimenten und housiger Subtil-Romantik. Den übergreifenden Zusammenhalt garantieren akzentuierte Basslines, die sich wie ein hintergründiges Wabern konsequent durch den Mix ziehen. Im Gesamtbild wirkt Rios’ Set wie ein Mikrokosmos, eine ganz eigene Klanglandschaft in engen Grenzen, ein sympathisches und vor allem extrem tanzbares Ganzes, das im Setaufbau den Anspruch auf Vollständigkeit exzellent erfüllt. Und nicht zuletzt spricht Toni Rios hiermit eine nicht auszuschlagende Einladung zu seiner Samstagsparty „Secret Ingredients“ im Väthschen Cocoon-Club aus – vorbildliche Crosspromotion.
Tipp: Dinky “Acpop In My Frpopge”, Jori Hulkkonen „Fermi Paradox“,
Mathew Jonson „Ultraviolet Dream“