Alexander Kluge: „Wenn Sie mal an Chicago denken, was ist da der Stil im Moment?“ DJ Upstart: „Harte Housemusik. Also Chicago steht eigentlich für sehr harte Housemusik.“ „Und Detroit?“ „Auch, aber Detroit geht mehr in den Technobereich rein. Also aus Detroit gibt es sehr viel komplexe, verschrobene und auch härtere Technomusik.“ „Und Ostküste, Vereinigte Staaten?“ „Ostküste, …also Chicago und Detroit sind hauptsächlich Schwarze, die da Musik machen und Ostküste ist dann eher wieder die Weißen und das ist dann eher europäisch, sehr viel Acid zum Beispiel.“
Christian Burkhardt hat sein Album Offenbach genannt und damit sicher nicht den Operetten-Komponisten Jacques gemeint, sondern eine für den schönsten Houseclub und die avancierte Hochschule für Gestaltung bekannte Kleinstadt, der ihre durchgentrifizierte, aufgedonnerte Nachbarin Frankfurt am Main heute alles verdankt. Offenbach steht für den um die Jahrtausendwende vollzogenen Paradigmenwechel in der Rhein-Main-Produktion: das Ende von Chart-Techno und Schranz auf der einen, die geheimgeschichtlichen Ausdifferenzierungen und Subgenrestilistiken auf der anderen Seite. Kein Mainstream, kein Underground. An deren Stelle ist die Wiederbegegnung der Urszenen transatlantischer Technomusik getreten, im Zeichen minimalistischer consciousness, musikalischem Sachverstandes und gefühlvoller Kontrolle.
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Stream: Christian Burkhardt – Offenbach (Snippets)