Dieses von Mocky produzierte Album ist dermaßen poppig und eingängig, dass es sich beim ersten Hören in einem Kraftfeld zwischen latenter Dudeligkeit und unaufgeregter Hintergrundbeschallung bewegt. Das bestätigt sich dann scheinbar auch noch inhaltlich in den besungenen Alltagsbanalitäten, mit denen sich Soffy O. beschäftigt und die sie beschäftigen. Beim zweiten Hören ist das schon anders und längst nicht mehr so, wie der erste Eindruck vermuten ließ; die Lieder finden eine Kontur und Tiefe, die so überhaupt gar nicht mehr dem bis dato bestehenden O.schen Electro-Bild entsprechen; teilweise überraschend organisch bauen sich bekieksende Harmonielinien auf, ein akkordierendes Piano, klimpernde Ausflüge in eine fröhliche Rock’n’Roll-Welt, deren Plastizität aber nie steril wirkt. Der Sixties-Hit „Leader Of The Pack“ ist Blaupause für die erste Single-Auskopplung „Everybody’s Darling“, klingt aber dennoch nach Heute und geht nicht der Retro-Überaffirmation in die Falle; hier ist ein synthetischer Klang voll im Sinne des zeitlichen oder zeitgemäßen Gewands; es ist längst nicht mehr einem Trend entsprechend, sondern in Besinnung auf Avancen und Anspielungen total schlüssig produziert.