Als Kate Wax im Jahr 2005 mit ihrem Debütalbum R e f l e c t i o n s O f T h e D a r k H e a t in den Fokus der Musikpresse rückte, war das Erstaunen groß. Nach nur einer EP auf dem kleinen Schweizer Label Viking Music stand hier plötzlich ein Werk, dem es gelang, warm und düster, zärtlich und gefährlich zugleich zu klingen. Ein Werk, dessen darke Ambient-Electronica-Tracks durch den sphärischen, weltabgewandten Gesang von Aisha Devi Enz ins Songhafte veredelt wurden und verstörtes Entzücken hervorriefen. The Knife feierten gerade Erfolge, und so kam die musikalische Geistesschwester aus Genf genau zur rechten Zeit. Ihrem Konzept ist Kate Wax treu geblieben: Noch immer haucht und stöhnt sie der Welt ihre abweisende Zerbrechlichkeit entgegen, ganz so, als hätte sich in ihrem Leben nichts geändert, seit sie vor Jahren einem Interviewer gestand, sie sei keine besonders soziale Person, weil sie niemals gelernt habe, was Liebe sei. Das ist natürlich nicht besonders schön und man sollte Kate Wax an dieser Stelle wünschen, dass sich das noch ändern möge. Egoistisch wie der Mensch aber ist, steht die leise Hoffnung im Raum, sie möge sich damit noch ein wenig Zeit lassen. Denn aus Zerbrechlichkeit entsteht hier ein wundervolles Herbstalbum.
KATE WAX Dust Collision (Border Community)
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