Miles nannte sich bisher MLZ und arbeitet auf dieser EP so konsequent an einer dystopischen Klangwand, wie er es bislang nur mit seinem erratischen Projekt Demdike Stare getan hat. Im Prinzip könnte „Facets“ auch eine Demdike-Stare-Platte sein, aber unter den Vorzeichen der Clubmusik. Wobei den stoisch stolpernden Beats zunächst nur eine Nebenrolle zukommt. Man bleibt beim Hören an den Drones und all den seltsam kleinteiligen Geräuschen hängen, die mit dem aktuellen musikalischen Vokabular der Clubmusik so gut wie nichts gemein haben. „Lustre“ beispielsweise klingt wie das Intro eines gewaltigen Dubstep-Monsters, doch anstatt es von der Leine zu lassen, versenkt Miles es in einem Meer aus Sound und Hall. „Primer“ ist eine archaische Technomeditation, irgendwie tropischer Industrial, der auf einmal in geschichtsbewusstem Unterwasser-Electro aufgeht. Eine Offenbarung, diese EP.
MILES Facets (Modern Love 068)
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