burger
burger

MODESELEKTOR Monkeytown (Monkeytown)

- Advertisement -
- Advertisement -

Knapp zwei Jahre musste man sich gedulden, um neues Material im Langspiel-Format aus dem Hause Modeselektor zu hören. Während sich ihr Moderat-Kollege Sascha Ring alias Apparat vermehrt der Neoklassik zugewandt hat, leuchten Sebastian Szary und Gernot Bronsert einmal mehr das erweiterte Basskontinuum in all seinen Facetten aus. Auffällig ist bei der ersten Platte auf dem eigenen Label zunächst die Zeitlosigkeit ihres Signatursounds. Der wahnwitzige Tanz zwischen den Stühlen hat sich von der Choreografie her nämlich kaum verändert, beeindruckt aber in seiner nerdigen Informiertheit nach wie vor ohne jegliche Abstriche.

Die Gastrunde fällt gewohnt mannigfaltig aus und hält mit Beiträgen von Thom Yorke, dem Anti-Pop Consortium oder PVT ein breites Repertoire an Spielrichtungen parat. Das Berliner Duo versteht es dabei aber vor allem, den Gästen ein individuelles Thema auf den Leib zu schneidern, das perfekt auf die Stärken und Schwächen des jeweiligen Gasts abgestimmt ist. So schwimmen zum Beispiel Busdrivers Reime durch massive Sägezahn-Wellen, während Thom Yorke sein prominentes Falsett mal wieder in elegische Synthieflächen und Orgeln betten darf. Auch die instrumentalen Stücke schrauben sich mit ihren schmalen Gradwanderungen zwischen Wahnsinn und Melancholie ohne Umschweife in die Extremitäten. Formelhaft wird es erwartungsgemäß zu keiner Sekunde – dafür aber umso unterhaltsamer und abwechslungsreicher.


Stream: ModeselektorMonkeytown (Clips)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.