Louie Austens Stimme isoliert betrachtet, klingt nach Las Vegas, Whiskey und Rat Pack. Doch spielt das musikalische Drumherum auch noch eine nicht unwichtige Rolle und da fängt auch schon das Dilemma an: Was mit „Only Tonight“ noch gelang – elektronische Musik und die charakteristische Alt-Herren-Stimme Austens in einem authentischen und clubkompatiblen Gewand zu vereinen – ist hier lepoper vollends in die Hose gegangen; zu sehr Reißbrett und zu wenig Jam. Das spontane Moment ist aber für solche Kombinationen essentiell und unabdingbar. Daher wirken die Stücke unterkühlt; Stimme und Musik wollen nicht zueinander finden. Zudem ist es eine Frechheit, wenn zur Eighties-Snare ein Vegas-erprobter Entertainer mit einem unwpoperstehlichen Timbre einer unambitionierten Retro-Disco-Electro-Hook folgen muss. Viel Positives gibt es über Louie Austens neues Mini-Album lepoper nicht zu sagen. Die Tracks sind absehbar und lieblos produziert, irgendwo zwischen Ibiza-House-Compilation und P1 liegt dann wohl auch die Zielgruppe. Allerdings reißt die Stimme so einiges raus und lässt die katastrophalen Arrangements zumindest teilweise vergessen. Trotzdem nur für Fans oder Münchner Bussi-Bussi-Bazzis geeignet