Die britische Regierung plant, dem Weiterverkauf von Konzertkarten zu überhöhten Preisen einen klaren Riegel vorzuschieben. Das betrifft Plattformen wie Viagogo und StubHub, auf denen Dritte ihre Tickets anbieten können. Es ist noch unklar, ob der Wiederverkaufspreis den Originalpreis künftig überhaupt nicht übersteigen oder ob 30 Prozent Aufschlag gestattet sind. Die Entscheidung soll bald bekannt gegeben werden.
Acts wie Radiohead oder Dua Lipa hatten Premierminister Keir Starmer dazu aufgefordert, das sogenannte Ticket-Scalping stärker einzudämmen. Die Maßnahmen sollen Social-Media-Plattformen ausdrücklich mit einschließen.
StubHub und Viagogo stützen sich auf ein Netz aus Lobbygruppen und vorgeschobenen angeblichen Fan-Initiativen, die politische Reformen wie Preisobergrenzen ausbremsen sollen. Ein Sprecher von StubHub kritisiert die Pläne der Regierung und argumentiert mit einer möglichen Ausweitung des Schwarzmarktes.
Dass das Problem nicht auf den britischen Markt beschränkt ist, zeigt ein Blick nach Deutschland: Wer beim regulären Vorverkauf leer ausgeht, muss auch hierzulande häufig deutlich mehr zahlen. Viagogo ist auch im deutschen Markt aktiv und bietet Tickets weit über dem Originalpreis an. Und selbst regulierte Zweitmärkte wie FanSALE von CTS Eventim entlasten das System keineswegs – im Gegenteil: Eventim profitiert sowohl vom Erst- als auch vom Wiederverkauf und festigt damit seine ohnehin dominante Marktstellung. Dieses Vorgehen hat bereits zu öffentlicher Kritik geführt.







