Der Italodance-Hit „L’Amour Toujours” von Gigi D’Agostino darf vielerorts nicht mehr gespielt werden. So haben Veranstalter:innen der Fanmeilen für die Fußballeuropameisterschaft der Männer in Berlin und Stuttgart ein Verbot angekündigt. Viele Volksfeste, darunter das Oktoberfest in München, sollen zukünftig ohne den Song auskommen. Auch in Sachsen-Anhalt geben einige DJs und Clubs bekannt, dass sie den Titel nicht mehr spielen werden.
Dem Verbot geht ein viral gegangenes Video von einer feiernden Gruppe in einem Sylter Club voraus. Darauf zu sehen: mehrere Menschen, die ausländerfeindliche Parolen zu dem Welthit von Gigi D’Agostino grölen.
Ob ein Song-Verbot die politisch richtige Maßnahme ist, wird derweil diskutiert. Der Präsident des Berufsverbands Discjockey, Dirk Wöhler, äußert sich kritisch: „Den Song zu verbieten, bedeutet auch, den Rechtsextremen klein beizugeben”, so Wöhler. Klar scheint jedoch, dass manche Veranstaltungen aufgrund ihrer Größe oder auch wegen der Besucher:innen ein Verbot eher in Erwägung ziehen als andere.
Vorfälle wie jener auf Sylt gab es bereits im vergangenen Jahr in einer Diskothek und bei einer Karnevalssitzung in Nordrhein-Westfalen. Dass es dem italienischen Produzenten und DJ in dem Lied ausschließlich um Liebe geht, „ein wunderbares, großes und intensives Gefühl, das die Menschen verbindet”, stellte der 56-Jährige auf Anfrage deutscher Medien kürzlich klar.
Der Hit ist 1999 auf dem gleichnamigen Album L’Amour Toujours erschienen. Darauf war die ikonische Synth-Melodie noch nicht zu hören. 2001 wurde „L’Amour Toujours” als Single neu veröffentlicht und hat auch wegen der hinzugekommenen Melodie als Dance- und Pop-Hit die 2000er geprägt.