Die von Sinustönen durchdrungene Playlist von Function lädt zu einem düster experimentellen Hörerlebnis ein und zeigt, welche Tracks ihn 2013 für sein erstes Soloalbum Incubation inspirierten.
Als eine der wahren Underground-Legenden des Techno legt Function, der mit richtigem Namen Dave Sumner heißt, bereits seit über 25 Jahren auf. Ab Mitte der 90er Jahre produzierte er und veröffentlichte seine ersten 12″s auf Damon Wilds Synewave und seinem eigenen Imprint Infrastructure, das jüngst wiederbelebt wurde
Die Charts reichte Function sechs Jahre nach seinem Umzug nach Berlin ein. 2007 in der deutschen Hauptstadt angekommen, konzentrierte er sich damals gemeinsam mit Regis (Karl O’Connor) vorerst auf den Aufbau des Sandwell-District-Kollektivs, welches sich zum Label entwickelte und über die Jahre Kultstatus erlangte. So veröffentlichte die schillernde Gruppe mit dem 2011er Album Feed-Forward eine der besten Techno-LPs der 10er Jahre. Allerdings wurde das Label schon wenige Zeit später, Ende 2011, auf unbestimmte Zeit in den Ruhestand geschickt.
Solo veröffentlichte der gebürtige New Yorker über 20 Jahre jedoch nur Singles – bis 2013! Im März veröffentlichte Function auf Ostgut sein Debütalbum Incubation. Und im Anbetracht der Charts, die uns Function im gleichen Monat zukommen ließ, leuchtet es ein, warum Incubation ein Album ist, das den Hörer in die dunklen Tiefen des Bewusstseins lockt – und weniger auf die Tanzfläche.
Die Bässe wummern tief und die Drones zerren unter den Kicks. Angefangen mit Øs „Syväys”, schillern beißende Sirenen und Sinustönen durch den Track. Stilistisch kohärent entfaltet sich der von einer bedrohlichen Dringlichkeit angehauchte Sound mit Israel Vines „Indictment” weiter. Ab The Black Dogs „Council Flat Emptiness (LB Dub Corp Rmx)” ist Function dann für den Rest der Playlist wieder clubbiger unterwegs. Hört hier rein!
Functions Charts und weitere könnt ihr in der Groove-Ausgabe 141 und in unserem Heft-Archiv nachlesen.