burger
burger
burger

28 Fragen: Nils Frahm

- Advertisement -
- Advertisement -

Der Fragebogen, den der Schriftsteller Marcel Proust „in seinem Leben dreimal ausgefüllt hat”, war als Herausforderung an Geist und Witz in den Pariser Salons des späten 19. Jahrhunderts so beliebt wie als Rubrik in den 1980er Jahren im Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Wir haben ihn für Nachtleben und elektronische Musik angepasst und legen ihn Musiker:innen und Akteur:innen der Szene vor.

Nachdem vor Kurzem sein dreistündiges Albumepos Music For Animals erschien, hat sich Nils Frahm durch unseren Fragenslalom geschlängelt. Der gebürtige Hamburger ist einer der Gründe, warum sich junge Leute seit einigen Jahren wieder in Konzerthäusern tummeln.

Frahms Sound verbindet Klavierkonzert und Ambientausflug. Die Synthesizer grätschen in den Flügel, die Orgel pfeift durchs digitale Delay – für manche Zuhörer:innen gleichen seine Konzerte sogar Zeremonien. Klar, dass Frahm sich selbst als „gottesfürchtigen” Menschen bezeichnet.

Alles andere als überirdisch sieht seine Zukunft aus. Aktuell bereitet sich Frahm auf die kommende Album-Tour vor – auf dem Kalender steht neben Amsterdam, Paris und Wien auch seine Studioheimat in Berlin. Bevor er im Funkhaus an fünf ausverkauften Abenden in die weißen Tasten greifen wird, beantwortet er unsere 28 Fragen. Über seine größten Fehler, das Altwerden und die beste Party des Lebens.

Was ist für Dich das größte Unglück?

Wenn der USB-Stecker nicht passt und man den richtigen Adapter nicht dabei hat.

Wo möchtest Du leben?

So nah wie möglich am Funkhaus.

Was ist für Dich das vollkommene irdische Glück?

Wenn der Schmerz nachlässt.

Was ist für Dich das perfekte Line-up?
– Steve Reichs „Music For 18 Musicians”
– Boards of Canada live
– Leyland Kirby
– und als Aftershow natürlich Ralf Köster und Superdefekt

Nils Frahm (Foto: Leiter)

Deine liebsten Musiker:innen – im Elektronik-Kontext und darüber hinaus?  

F.S.Blumm, Valentyn Silvestrov, The Caretaker, Oliver Doerell, Alva Noto, Boards of Canada, Mark Ernestus, Miles Davis, John Surman.

Dein liebster bildender Künstler?

Peter Liversidge.

Dein liebster Social-Media-Creator?

Da kenn ich mich gut aus: Titanic!

Welche Eigenschaften schätzt du an einem Partygast am meisten?

Trinkfreude bei ausgezeichnetem Benehmen.

Deine Lieblingstugend?

Die Tugend aller Tugenden: Aufs Hupen einfach mal verzichten.

Mit welcher:m verstorbenen Künstler:in würdest Du dich gerne treffen?

Am liebsten würde ich mich nicht mit verstorbenen Künstlern treffen.

Deine Lieblingsbeschäftigung?

Interviewfragen beantworten.

Was wäre aus Dir geworden, wenn Du kein Musiker geworden wärst?

Wer nichts wird, wird Wirt!

Dein Hauptcharakterzug?

Rauchen!

Dein größter Fehler?

Rauchen?

Was möchtest Du sein?

Schnee von gestern.

Deine Lieblingsfarbe?

Dunkelbraun.

Deine Lieblingsblume?

Wie heißt nochmal die mit den schönen Blüten.

Dein Lieblingsvogel?

Der Storch natürlich! Ohne den gäbe es mich nicht.

Deine liebste Stadt?

Atlantis.

Wie möchtest Du alt werden?

Am liebsten ganz von alleine, ohne dass ich was beachten muss.

Deine erste selbstgekaufte Platte?

Helge Schneider.

Nils Frahm (Foto: Leiter)

Die beste Party Deines Lebens?

Bei mir zu Hause mit 14. Details darf ich leider keine nennen. Wer gespielt hat, weiß ich unter anderem nicht mehr.

Wofür sollte sich die Szene schämen?

Na ja, schämen ist die eine Sache. Wofür sie büßen wird, ist die Frage! 

Wofür schämst Du Dich?

Für ziemlich viel eigentlich. Schließlich ist Scham umsonst und unbegrenzt verfügbar.

Wozu werden wir in zehn Jahren tanzen?

Das entscheidet bestimmt immer noch die GROOVE.

Wozu hast Du vor zehn Jahren getanzt?  

Ich mach’ ja Musik, damit ich nachts weniger tanzen muss.

Wie geht es Dir jetzt im Moment?

Danke der Nachfrage, ganz gut eigentlich. Habe die ganze Woche ab und zu ein Nickerchen eingelegt, während der Rest der Welt bestimmt gedacht hat, dass ich was mache. Aber nix da, jetzt im Alter darf ich das mal.

Dein Motto?

Du darfst! Nimm 2! Ich will so bleiben, wie ich bin! Lass ihn raus, den Tiger! Etc.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Marrøn: „Ich bin als DJ auf der Tanzfläche geboren”

Für Marrøn ging es vom Parkett auf die Tanzfläche – uns hat er unter anderem erzählt, warum er seine Profisportlerkarriere gegen die DJ-Booth eintauschte.

A100 in Berlin: Nie wieder Autobahn

Berliner Clubs und Initiativen haben wieder gegen den Ausbau der A100 demonstriert – wir haben uns vor Ort umgehört.

Waking Life 2024: Der Schlüssel zum erholsamen Durchdrehen

Das Waking Life ist eine Anomalie in der Festival-Landschaft, was programmatischen Anspruch und Kommerzialität anbetrifft. Wir waren dabei.