Aufgewachsen in Norfolk, einer Grafschaft an der Ostküste Großbritanniens, beginnt der Teenager Nathan Fake Ende der Neunziger Hard- und frühe Software zu sammeln. Später trifft er auf James Holden und Luke Abbott und schließt sich dem Label und Kollektiv Border Community an. Dort wird er 2004 die Jahrzehnthymne „The Sky Was Pink” veröffentlichen und sogar einmal „Stille Nacht” interpretieren.

Wie die meisten Border-Community-Künstler:innen reichert Fake zeitgeistigen Technoklang mit englischer Romantik und Zurückgezogenheit im Landhaus an. Border Community scheint später sogar so etwas wie ein keltisches Element in der elektronischen Musik gefunden zu haben – und wenige Künstler:innen außer Fake, Holden und Co. schaffen es, Folklore und paganen Mythos so überzeugend und so wenig unangenehm auf die Tanzfläche zu bringen.

Vor nun einem halben Jahrzehnt kontaktierten wir Nathan Fake und fragten nach Monatscharts. Und von Zurückgezogenheit kann im September 2017 nicht die Rede gewesen sein: auf der anderen Seite des Atlantiks hat gerade Randomer sein Electro-Bass-Schwergewicht „Smokin” veröffentlicht, sehr bassig auch der Techno von Lone. Eher britisch klingen dann die Electronica-Kaskaden von Clark oder dem Border-Community-Kollegen Luke Abbott als Earlham Mystics. Auch 2017: Das in den frühen Nullerjahren verschollene und kürzlich von DAT gerettete Album Laptop Cafe von Drexciya-Hälfte James Stinson alias Jack Peoples erscheint posthum.

10. Nathan Fake – Degreelessness (Overmono Remix)

9. Illum Sphere – Red Glass (Hieroglyphic Being Remix)

8. Clark – Bobby Caris

7. Randomer – Smokin

6. Jack Peoples – Song 01

5. Lone – Looking Glass

4. Pedrodollar – Money Money Money

3. Earlham Mystics – Waters

2. Konx Om Pax – Cascada

1. Ross From Friends – Crimson

Vorheriger ArtikelBerghain-Studie: Wie verändert der Club Sexualität?
Nächster Artikel28 Fragen: Nils Frahm