Cio D’Or (Foto: Presse)
Zwischen 2004 und 2015 produzierte die deutsche Klangkünstlerin und DJ Cio Dorbandt alias Cio D’Or eine ganze Reihe von eigensinnigen EPs. Ihr Sound bewegt sich zwischen körnigen Dubfeldern, schwarzen Körpern und kathedralischen Hallräumen. Eng verbunden mit Labels wie Prologue oder Semantica und Künstlerinnen wie Donato Dozzy und Dino Sabatini, ist Cio D’Or eine der Protagonistinnen des hypnotischen, in sich gekehrten Dub- und Ambienttechno um 2010. Neben der Tätigkeit als Produzentin und DJ arbeitet die gelernte Choreografin und Tänzerin auch an Sounddesigns für Musik- und Tanztheater. Nach einer längeren Pause wurde nun für September 2022 ein neues Album auf Kynant Records angekündigt.
Vor 15 Jahren haben wir Cio D’Or um ihre Charts gebeten und eine Liste erhalten, die nicht verheimlicht, dass sie die Nullerjahre auch als DJ verbracht hat. Treibender Zeitgeist-Minimal überwiegt, etwa von Daniel Mehlhart oder André Crom, sogar folkloristisch angehauchter Wiesentechno von Kadebostan. Auch von Artists wie Heib oder Luke Slater (als L.B. Dub Corp) kommen Interpretationen vom Sound des frühen Jahrtausends. Und wer vom Künstler Sog nichts gehört hat, wird nach wenigen Takten Wolfgang Voigt darin erkennen. Die Liste endet mit dem Duo Pendle Coven – ihr diffuser Techno schickt voraus, wohin sich die Klangarchitektur von Cio D’Or entwickeln wird.